„Mein Aufwärmprogramm?“ Ich ahnte es, seit ich laufe: Irgendwann steht irgendjemand vor mir und fragt nach meiner Marathonvorbereitung. Doch irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt: Ehrfürchtiger.
Marathon laufen ist eigentlich nichts Besonderes. Ständig begegne ich Leuten, die mir, sobald sie etwas von meinem Laufleben erfahren hatten, von ihrem Laufleben berichten. Meistens sind es Männer, eigentlich immer, und meistens, eigentlich immer, liefen sie den Marathon unter vier Stunden fünfzehn. Und meistens, eigentlich immer, fanden sie, dass das nicht der Rede wert sei.
Ich konnte dann nie umhin, ihnen darzulegen, dass meine Marathonläufe durchweg über eine Stunde länger dauerten. Dann war ich der Genießer, der wohl zwischendurch mal schnell auf ein Bierchen verschwindet oder den Damen auf den Hintern schielt, statt ernsthaft zu laufen.
Diesmal begann es nicht viel anders. Ich hatte mich mit Kaffeeast in einem Erfurter Straßencafé festgesetzt und in einem angesagten Laufmagazin geschmökert.
„Frei?“, „Hm.“, „Du läufst?“, „Hm.“
Gut, zunächst war ich schon etwas geschweifwedelt. Doch bereits nach kurzer Zeit hatte mein Gegenüber auf „Basics des Lauftrainings“ umgeschaltet.
Jochen, wie er sich nannte, war ca. 40 Jahre. Er maß in etwa eins siebzig. Seine Augenbraue reichte von der linken bis zur rechten Schläfe. Ein schmaler rabenschwarzer Pelz. Darüber stemmte sich eine glänzende wuchtige Stirn und darunter zuckten kleine dunkelbraune Augen. Auf sein Gewicht brauchte man ihn nicht anzusprechen, er hätte nur erhaben über die Frage geschmunzelt.
Während Jochen gerade über die Ermangelung meines Aufwärmprogramms lamentierte, hatte ich ihn ins Wort redend erklärt, dass ich es nicht für eine Schande hielte, wenn man einen Teil der Strecke gehen würde.
Kurzzeitig hatte ich den Eindruck, er würde mich in den Todestrakt von Texas wünschen. Doch er entschied sich anders. Er hatte sich mit dem Zeigefinger voran über den Tisch gebeugt:
„Du, ich will dir mal eins sagen!“
Und das machte er ausführlich. Jochen war passionierter Marathonläufer. Früher lief er regelmäßig, zurzeit musste er jedoch seine Leidenschaft aus beruflichen Gründen hintanstellen. Er hatte alle großen Volksläufe in Deutschland und einige in den benachbarten Ländern bestritten. Seine Bestzeit 3:57:32 2011 in Rom.
Jochen sagte, er wisse was Quälerei heißt, doch aufgeben wäre für ihn nie eine Option gewesen, und zwischenzeitliches Gehen sei schließlich nichts anderes.
Während meine Laufleistungen sonst mit großmütigem Lächeln bedacht wurden, sprach mir Jochen alle Marathonehren ab. Letztendlich solle ich es ihm nicht verübeln, aber es sei doch Anmaßung, wenn nicht sogar Betrug, laufen und gehen zu vermengen, nur um sich als Marathonfinisher zu brüsten. Ich solle doch einmal an all die ehrlichen Durchläufer denken, die über Monate hinweg mehrmals die Woche hart trainieren, um sich im Laufschritt über die berühmte Distanz zu quälen.
Kurz sinnierte ich darüber, ob ich nun, des Regenerationsdopings überführt, meine Finisher-Medaillen zurückgeben sollte.
Marathonwunschwetter. In der Nacht hatte es ausgiebig geregnet. Klare Luft. Ca. 12 Grad. Leichter Wind. Die Kulisse ein Träumchen. Wir hatten den Krakauer Markt gequert und liefen am Schloss vorbei die Grodzka entlang. Wir schwatzten hin und wieder, guckten und liefen.
André hatte mich in den Windschatten genommen. Feine Geste, obwohl … Gut, wir hatte das Meiste noch vor uns und André war mir gegenüber konstitutionell und konditionell im Vorteil. Fünfzehn Kilo Differenz. Fragen?
Seit Beginn hatten wir die 4:30-Hasen in Sichtweite, wobei sie sich langsam aus unserem Blickfeld entfernten. Unbeachtet. Bei Kilometer sechzehn irgendwas kam uns ein Läufer entgegen. Handzeichen aus Routine. Wir waren in Joggingstimmung. (Es handelte sich um Patryk Niangero, den Gewinner des Cracovia Maratons 2013.) Doch langsam machte sich Verdruss bei mir bemerkbar.
Wir trabten die Aleja Pokoju entlang, eine der klassischen urbanen Magistralen, die die Krakauer Innenstadt mit dem Plattenbaugebiet Nowa Huta verbindet. Auf der Gegenrichtung kam uns das Hauptfeld entgegen. Der Wendepunkte war außer Sichtweite und wir konnten weit sehen, sehr weit. Es ging leicht bergab. Kilometer 21 habe ich nicht registriert, dafür das Vorbeihuschen der 4:45-Hasen und das Vorbeihuschen der Fünf-Stunden-Hasen und Andrés skeptischen Blick.
Schlechte Stimmung, miese Laune, Wut und Frust sind nicht angesagt. Betroffenheit hingegen löst bei den Mitmenschen weniger Unbehagen aus. Insbesondere, wenn sie mit einem geblümten Lächeln einhergeht. Und so schönreden und dauergrinsen sich viele durchs Leben, einvernehmlich, nachsichtig und geduldig. Ich nehme mich da nicht raus. Anpassungsdruck.
Doch ich habe meine Phasen, da grollt es in mir so heftig, dass ich es trotz erheblicher Anstrengungen nicht zurückhalten kann. Mitunter brach mein Unmut auch in harmlosen Situationen hervor. Die Empfänger mussten dann für Frust herhalten, der ihnen gar nicht zustand.
So oder ähnlich geht es jedoch vielen Mitmenschen. Zumindest situativ. Die sozialen Beziehungen sind in den wenigsten Fällen so widerstandsfähig, dass sie Derartiges unbeschadet überstehen. Vor allem im Wiederholungsfall.
Die Benimm-Industrie hat sich der Sache angenommen und beliefert die sozial Unangepassten mit Ratschlagliteratur, Supervisionen und Mental-Coaching. Auch Laufen hat den Nimbus, Ärger und Wut abzubauen.
Es kommt wohl drauf an. Ich hatte mich schon mehrfach bei diversen Anzeichen — z. B. Herzrasen, Bluthochdruck, vorgeschobener Unterkiefer, schweißige Hände — für ein Läufchen entschieden. Doch nicht immer war es damit aus der Welt.
Ich hatte Jochen kurz darauf verwiesen, dass mich seine Einstellung trotz der im Ansatz nachvollziehbaren Argumente kränken würde, und dass ich das Gespräch nun nicht mehr weiter fortführen wolle. Dann hatte ich der Kellnerin ein Zeichen gegeben, um zu zahlen. Als ich auf die Straße trat, begann es zu regnen.
Ich hatte André angedeutet, dass ich mit heftigen Missstimmungen zu kämpfen hätte, und dass er mich fortan allein laufen lassen möge. Es dauerte eine Weile, bis er einwilligte und sich der Fünf-Stunden-Hasen annahm. Am nächsten Versorgungsstand stopfte ich mir eine Handvoll Schokoladenbruch in den Mund. Mir wurde übel.
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich Jochen, nachdem er sein Pamphlet zur Ehrenrettung der rechtschaffenen Marathonis beendet hatte, anraunzte, dass er sich seine Durchlaufideologie inklusive Aufwärmprogramm rektal einführen könne.
Ich hatte vernachlässigt, darauf hinzuweisen, dass ich auf dem Weg nach Nova Huta zunehmend vor mich hin maulte. Als einige Meter vor uns ein Läufer die Absperrung überwand und das Rennen ca. 10 km abkürzend in Gegenrichtung fortführte, konnte ich einen Moment lang nicht mehr an mich halten. Der Bursche wurde für mich zum Sinnbild des zivilen Ungehorsams. Er scherte sich nicht um Konventionen, er lief seinen Marathon und der hatte eben genau an jener Stelle ein Wurmloch.
Im Internet diskutieren User darüber, ob Läufer bessere Menschen sind oder nicht. Angesichts der andauernden Beweihräucherung über bewussteres Leben, gesunden Ehrgeiz, gesteigerte Widerstandsfähigkeit und Potenz, ewige Jugend, gutes Aussehen etc. pp. kann es dem Laufenden schon mal zu Kopf steigen, vor allem, wenn er sich gerade in einen Rausch gerannt hat. Die „Männergesundheit“ setzt noch eins drauf und bewertet laufende Chefs als die besseren.
Das stinkt doch nach Marketingstrategie. Läufer aller Couleur werden in einen Topf geworfen. Dort werden sie abwechselnd mit Lobhudeleien gestreichelt und mit machbarer Leistungsoptimierung gereizt. Mit Scheuklappen aus Elitelaufequipment, Trainingsplänen und Es-geht-noch-schneller-Zeiten rennen sie dann an der Grenze zur Selbstüberschätzung durch die Gegend. Zumeist jedoch im Kreis. Und damit alle bei der Stange bleiben, werden fortwährend irgendwo Massenlaufprozessionen veranstaltet, die ganze Städte lahm legen.
Beim Erfurter Nachtlauf zum Beispiel sieht man tausende Frauen und Männer in orange-weißen Funktionsshirts mit Sponsorenaufdruck ein‑, zweimal um den Dom hasten.
Borgs? Schlimmer! Sie lassen sich die Assimilation bezahlen. 20 bzw. 25 Euro kostet der Spaß. Auch ich war Mitläufer. Zweimal schon!
Bessere Menschen? Bessere Chefs? Bessere Konsumenten? Da möchte man doch dazu gehören!
Dass es an Verpflegungsstellen ausreichend Schokolade gibt, rechtfertigt keine cholerische Attacke. Genauso wenig wie Frühlingssonnenschein, leichter Rückenwind, applaudierende Zuschauer und ermunternde Mitläufer. Zweifelsohne, ich hatte die Fluchphase erreicht.
Damit keine Missverständnisse aufkommen, ich finde Warmlaufen und dergleichen schon wichtig. Es muss halt passen. Meine längeren Läufe sind jedoch so angelegt, dass ich ins Ziel komme. Aus dem letzten Loch zu pfeifen, verdrießt mich dabei nicht weiter. Das ist Standard bei meinesgleichen.
Ein kräftezehrendes Aufwärmtraining, inklusive Stretching und Hampelmann, finde ich deshalb für mein Lauflevel überzogen. Und Warmlaufen ist kräftezehrend, körperlich wie nervlich. Für mich ist vor dem Start Ruhe angesagt, vielleicht ein Toilettengang, ansonsten Ruhe.
Dennoch gehe ich nicht unbedacht ins Rennen. Natürlich sollte man seine Kräfte einteilen. Entscheidend für den Ausgang eines Laufs ist es aber auch, dass man sich auf die Stimmungswechsel einstellt. Was man sich anfangs von der Seele rennt, kann einen später mit Wucht aufs Gemüt schlagen.
Während meiner Läufe unterscheide ich mehr oder minder fünf Phasen. Das erste Fünftel der Strecke entspricht in etwa der Einlaufphase. Das ist mein Warm-up. Wenn die Beine rundlaufen und die Schweißabsonderung erträglich wird, folgt die Spaßphase, die etwa zwei Fünftel der Strecke umfasst. Vor allem zum Ende dieser Phase können Hoch- und Übermut auftreten. Aber das gibt sich meistens. Zunächst zumindest.
Dann, mit nachlassender Kondition und diversen Leiden, setzt die Fluchphase ein, oftmals begleitet durch lautes bizarres Gebrabbel und stoßweises Brüllen. Bei besserem Trainingszustand vergrimmt sich der Frust ins Innere, verstoffwechselt sich irgendwo und wird ausgeschwitzt. Wenn’s arg kommt, dauert die Fluchphase bis zum Ende des Rennens. Arg kommt es jedoch nur selten, zumeist verpufft der Groll mit der Zeit und geht in die Zielphase über. „Zielphase“ ist ein wenig irreführend, denn sie reicht über das Ziel hinaus. Wesentlich ist hierbei die vermehrte Endorphinausschüttung. Bei aller Freude, Vorsicht bei Versprechungen und Geschenken!
Wendepunkt! Ich lief wieder Richtung Krakauer Altstadt, das heißt ich ging.
Mittlerweile war ich gute vier Stunden unterwegs. Nachdem André davongezogen war, hatte ich Zeit zum Grübeln. Es war kein egozentrisches Weltschmerzgeheule, das mich befiel, sondern Frustgrübelei. Die Fluchphase halt.
Anfangs war ich geneigt, zum Rundumschlag auszuholen. Doch irgendwas hielt mich ab. Vielleicht tröpfelten ja schon die Endorphine durch meine Synapsen. Vielleicht waren es ja auch die Bedingungen: Schokolade, Sonne, Rückenwind und all die gutgelaunten Weggefährten. Und natürlich die wohlwollenden Zuschauer, selbst nach über vier Stunden tröteten und jubelten noch Leute am Straßenrand.
Vielleicht, ach quatsch vielleicht, ich ging nur bewusster ran, ökonomischer. Warum die Frustenergie vergeuden wie Breitbandantibiotika? Letztendlich lassen sich nur die Dünnhäutigen vergraulen. Das Grobzeug lässt sich davon kaum beeindrucken. Außerdem, wenn alle was abbekommen ohne Unterschied, dann macht man auch keinen Unterschied.
Ich bin nicht André. André ist nicht Jochen. Während es meiner Marathonbefähigung an allgemeiner Anerkennung mangelt, läuft André unter 4 Stunden 15. Wobei er in Krakau darauf pfiff. Er hatte die Rolle des Schrittmachers und Wasserträgers übernommen. Es gibt Menschen, die machen so was, ohne darüber nachzudenken. Jochen hingegen? Jochen?
Am 14. April 2013 explodierten im Zielbereich des Boston-Marathons zwei Bomben. Verletzte. Tote. Hinterbliebene. Angst. Trauer. Ohnmacht. Die Bilder gingen durch die Medien.
Die Täter wurden schnell gefunden. Ein Gutes? Für wen?
Weltweit hatte der Anschlag Wut und Entsetzen ausgelöst, aber auch Furcht vor weiteren Anschlägen bei künftigen Sportereignissen. Die Organisatoren hiesiger Laufveranstaltungen reagierten. Sicherheitskonzepte wurden überdacht und überarbeitet. Obwohl jeder weiß, dass Sicherheit trügerisch ist.
Auch die Läufer solidarisierten sich mit Opfern und Hinterbliebenen. Bekenntnisse wurde veröffentlicht, Gedenkminuten gehalten und Armbinden in den Farben des Boston-Marathons getragen.
Einige Zuschauer brüllten zu mir rüber, andere zeigten lachend mit dem Finger nach mir. Ein Hund kläffte mich an. Die Läufer in meiner Nähe grinsten allesamt. Ich hatte einen Schrei ausgestoßen, tarzanlike.
Die Namen der Attentäter von Boston waren mir eingefallen. In Gedanken sah ich ihre Gesichter. Von den Opfern wusste ich nichts.
In der Presse skandierten sie, dass fortan die Angst mitlaufe. Ich ging in Leipzig an den Start. Doch niemand in meiner Nähe zeigte Ängstlichkeit oder Bedenken bezüglich eines Anschlags. Es handelte sich dabei aber weder um selbstgefällige Ignoranten noch um mitleidlose Hasardeure. Auch unter ihnen trugen einige schwarze bzw. blau-gelbe Armbinden, um ihr Mitgefühl mit den Opfern des Boston-Marathons zu bekunden. Ansonsten demonstrierten sie jedoch Freude und Spannung und Leidenschaft.
Ich sah das so! Ich verstand das so! Die Wahrnehmung ist subjektiv. Die Presse ist unabhängig. Sicherheit ist trügerisch. Ich hatte keine Angst, dass etwas passieren könnte. Ich kenne auch niemand, der deswegen einen Lauf absagte. Boston liegt auf der anderen Seite der Welt.
Mit dem Schrei begann ich wieder zu laufen. Auch in Krakau wird es keinen Anschlag geben. Trotzdem hatte ich plötzlich Angst. Ich musste an Köln, Dortmund, Nürnberg, Kassel, München, Rostock und Heilbronn denken. Die Namen der Attentäter fielen mir ein. Ich sah ihre Augen und all die Bilder, die durch die Medien gingen. Die Opfer waren mir fremd.
Für einen Moment hatte ich Angst. In Polen. Vor Nazis. In Deutschland. Einen Schrei, einen Fluch hatte ich ausgestoßen. Die Menschen um mich herum hatten gelacht. Das machte es leichter.
Ich hatte das Ufer der Weichsel erreicht. Noch sieben Kilometer, eine knappe Stunde also. Um die Füße vor dem Asphalt zu schonen, lief ich neben dem Radweg. Unterhalb von Festung und Drachenhöhle hatten sich Kinder in einer Reihe aufgestellt, die uns Läufern ihre Hände zum Abklatschen entgegenstreckten. Spaziergänger blieben stehen, um uns vorbei zu lassen. Von einem Ausflugsdampfer winkten die Gäste. Laubbäume und Strommasten. Ein leichter erfrischender Wind blies mir über die Weichsel entgegen.
Läufer sind keine besseren Menschen. Doch die Diskussion darüber impliziert auch die Möglichkeit einer Fehleinschätzung. Zugleich verleiht die Äußerung ihren Vertretern Weitsicht und Erhabenheit. Vielleicht kochen wir deshalb den Sud immer wieder auf.
Ich unterdrücke die Selbstauskunft. Das Gewissen ist trügerisch. Das Maß aller Dinge sowieso. Ich kenne die Täter. Von den Opfern weiß ich so gut wie nichts.
Angst. Scham. Ich fluche. Ich weiß, dass ich bis zum Ziel durchlaufen werde. Ich weiß, warum ich mich nicht an die Opfer erinnere. Es ist so einfach. Ich bin wütend. Ich laufe. Das befreit.
Ich war in die große Runde um das Krakauer Stadion eingebogen. Die Zuschauer an den Straßenrändern applaudierten und winkten. Im Zielbereich warteten Anne, André, Maria, Sven und die polnischen Freunde. Sie hatten mich zuerst gesehen. Ihr Gekreische trug mich durchs Ziel.
Ich hatte das Gefühl etwas Großes vollbracht zu haben. Jochen kam mir in den Sinn. Mittelfinger! Die Endorphine machten ganze Arbeit.
Laufveranstaltungen erlebe ich immer wieder als gewaltloses, verbindendes und weltoffenes Happening. Da jauchzt meine Blumenkinderseele. Ich kann einfach nicht davon lassen. Die Geschäftemacher auch nicht.
Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Der rote Faden liegt nicht allzu tief. Man muss nur graben.
Beim Erfurter Nachtlauf werde ich wieder dabei sein. Das orange-weiße Funktionsläppchen werde ich mir jedoch nicht überstreifen. Meine Werbebrust vermarkte ich selber. Startgeld gibt es auch nicht von mir. Das spende ich „laufendhelfen“. Und wenn sich jemand mokiert, das ist nur das Aufwärmprogramm!
Zielphase? Wohl nicht aufgepasst?
Fotos: Sven Wachsmuth
Ein schöner Laufbericht! Ich kann gut nachvollziehen was einem so alles vor, während und mit Abstand nach einen “großen” Lauf im Kopf für Bilder ablaufen und was einen immer wieder für Themen beschäftigen. Hochachtung vor der sportlichen und literarischen Leistung.
Freue mich schon heute auf einen neuen Artikel.
Dein und nicht nur Lauffreund aus Altglienicke.
Micha
… und Mann ist mit dabei. Es ist eine ehrliche Schilderung der eigenen Erlebnisse, Gefühle und Eindrücke auf einem hohen Niveau schrifticher Ausdrucksform. Und Jochen kann nur sagen: Sorry, kein Respekt vor einer nicht Jedermann sportlichen Leistung, deshalb bist Du raus!
Sven